Sauna in der Schwangerschaft –
Das müssen werdende Mütter beachten
Für die meisten Menschen ist der regelmäßige Gang in die Sauna gesund. Aber gilt das auch für Schwangere? Wir zeigen Ihnen, warum viele werdende Mütter von Saunabädern besonders profitieren – und nehmen mögliche Risiken und Kontraindikationen in den Blick. Zudem geben wir Ihnen 7 goldene Regeln an die Hand, mit denen Sie Saunabäder sicher und entspannt genießen können.
Auf einen Blick
Schwangerschaft und Sauna – Passt das zusammen?
Gerade Frauen, die bereits vor ihrer Schwangerschaft regelmäßig eine Sauna aufgesucht haben – sei es eine öffentliche Sauna oder das Saunafass im heimischen Garten – stellen sich zurecht die Frage: Ist Saunieren in der Schwangerschaft weiterhin möglich? Die knappe Antwort: In den meisten Fällen ja. Gerade in skandinavischen Ländern ist es gang und gäbe, dass Schwangere weiterhin in die Sauna gehen – und das teilweise bis kurz vor dem Entbindungstermin. Sofern keine Kontraindikationen vorliegen (dazu später mehr) und Sie nicht mehr am Anfang der Schwangerschaft stehen, spricht nichts gegen wöchentliche Saunabesuche. Immerhin sind diese gerade in der Schwangerschaft Balsam für Körper und Seele.
Saunieren erst nach der 12. Schwangerschaftswoche
Gerade die ersten Monate einer Schwangerschaft sind für den Kreislauf in Folge der Hormonumstellung eine starke Belastung. In dieser Zeit könnte das Saunabad eine zu starke Belastung für den Körper einer Schwangeren sein. Mit dem Saunieren sollten Sie daher bis nach dem 1. Trimester warten.
Sauna in der Schwangerschaft: Das sind die Vorzüge
Saunieren während der Schwangerschaft ist nicht nur möglich, es ist in vielen Fällen sogar empfehlenswert. So wirken sich etliche typischen Sauna-Vorteile bei Schwangeren besonders positiv auf. Um nur einige Vorzüge zu nennen, von denen saunierende Frauen während der Schwangerschaft profitieren:
- Das Immunsystem wird gestärkt – und damit auch die Anfälligkeit gegenüber Erkältungen.
- Saunieren hat positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.
- Durch verstärktes Schwitzen werden Wassereinlagerungen (sogenannte Ödeme), die in der Schwangerschaft häufig auftreten, gelindert. Zudem kann deren Entstehung so vorgebeugt werden.
- Saunabesuche entspannen die Muskeln – und vereinfachen bei regelmäßigen Besuchen die Geburt.
In diesen Fällen ist der Saunabesuch tabu
Zwar ist ein Saunabesuch für Schwangere oft mit vielen Vorteilen verbunden. Es gibt aber auch Fälle, in denen er schädlich für Mutter oder Kind sein könnte. Sie sollten von Saunabesuchen insbesondere dann absehen, wenn
- Sie sich noch im ersten Trimester der Schwangerschaft befinden,
- bei Ihnen eine Risikoschwangerschaft vorliegt,
- es in der Vergangenheit zu Schwangerschaftskomplikationen gekommen ist,
- Sie unter Bluthochdruck oder Nierenproblemen leiden,
- Sie ausgeprägte Krampfadern haben oder
- der Geburtstermin bald ansteht.
Schwanger in die Sauna: Diese 7 Grundregeln sollten sie beachten
Um Ihnen auch in der Schwangerschaft einen möglichst angenehmen und sicheren Saunaaufenthalt zu ermöglichen, haben wir Ihnen im Folgenden einige Grundregeln für den Saunabesuch zusammengestellt.
1.) Konsultieren Sie Ihren Arzt vor dem ersten Saunabesuch
Gehen Sie auf Nummer sicher und konsultieren Sie vor dem Besuch einer Sauna unbedingt Ihren Arzt. Dieser kann Ihnen individuelle Empfehlungen zu Nutzen oder Risiken eines Saunagangs an die Hand geben. Auch Ihre Hebamme ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Anlaufstelle.
2.) Weniger ist mehr – halten Sie ein vernünftiges Maß ein
Schwangere tun gut daran, Ihrem Körper nicht zu viel zuzumuten. Bezogen auf die Sauna heißt das: Verzichten Sie auf die hohen Temperaturen einer finnischen Sauna. Saunabäder mit Temperaturen zwischen 50 und 60 Grad Celsius sind völlig ausreichend, um von ihnen zu profitieren. Zudem empfehlen wir maximal
- 1 Saunabesuch pro Woche,
- 2 Durchgänge pro Saunabesuch und
- 10 Minuten pro Durchgang.
Zudem empfiehlt es sich, zwischen den Durchgängen eine längere Pause von etwa 20 Minuten einzulegen.
Tipp: Wählen Sie in der Sauna eine der unteren Bänke aus. Hier herrschen generell niedrigere Temperaturen als auf den oberen Sitzreihen.
3.) Schonen Sie Ihren Kreislauf
Schwangerschaft und hohe Saunatemperaturen sind belastend für den Kreislauf. Sie sollten diesen daher nicht noch mehr zumuten. Das heißt: Setzen Sie sich nach dem Liegen erst vorsichtig auf und bleiben Sie eine Weile sitzen, bevor Sie aufstehen.
4.) Achten Sie auf ein schonendes Abkühlen nach dem Saunieren
Eisbäder im Anschluss an die öffentliche Sauna oder der Sprung in den kalten Pool nach der Heim- bzw. Gartensauna sind für Schwangere nicht zu empfehlen. Auch diese plötzliche Abkühlung setzt dem Kreislauf zu. Besser ist es, sich zunächst langsam an der frischen Luft abzukühlen. Nach ein paar Minuten können Sie sich bei Bedarf auch mit einem Schlauch weiter abkühlen. Dabei gilt: Fangen Sie bei Armen und Beinen an.
5.) Vorsicht vor Aufgüssen
Auf einen Sauna-Aufguss sollten Sie während der Schwangerschaft besser verzichten. Der Grund: Einige Aromazusätze in Aufgüssen können Wehen auslösen. Letzteres gilt übrigens generell auch für die hohen Temperaturen. In den Wochen vor dem Geburtstermin sollte auf den Saunabesuch daher besser verzichtet werden.
6.) Warnsignale erkennen: Hören Sie auf Ihren Körper
Prinzipiell gilt: Hören Sie auf die Warnsignale Ihres Körpers. Stellen Sie fest, dass das Saunieren Ihrem Kreislauf zu schaffen macht oder die warmen Temperaturen schlicht nicht mehr angenehm sind, sollten Sie auf weitere Saunagänge verzichten und den aktuellen Durchgang abbrechen.
7.) Sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Durch das starke Schwitzen während des Saunabesuchs verliert der Körper viel Flüssigkeit. Gerade Schwangere sollten darauf achten, diesen Flüssigkeitsverlust schnell wieder auszugleichen. Insbesondere vor dem ersten und nach dem letzten Saunagang sollten Sie daher viel trinken. Aber auch die Pause zwischen den Saunadurchgängen können Sie nutzen, um Flüssigkeit (vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Tees) zu sich zu nehmen.